Felder im Sonnenlicht

Was ist Nachhaltigkeit?

Der Freiberger Oberberghauptmann Carl von Carlowitz (1645–1714) war der erste, der den Begriff Nachhaltigkeit am Beispiel von Forstwirtschaft definierte: Ihm zufolge solle in einem Wald nur so viel Bestand abgeholzt werden, wie sich innerhalb einer begrenzten Zeitspanne auf natürliche Weise regenerieren könne. Nachhaltigkeit sollte folglich sicherstellen, dass ein regeneratives, natürliches Ökosystem auch bei ständiger Bewirtschaftung in seinen wesentlichen Eigenschaften gesund und für kommende Generationen erhalten bleibt.

Mittlerweile ist der Begriff weiterentwickelt und erweitert worden, das Prinzip bleibt jedoch unverändert: Nachhaltiges Wirtschaften befriedigt die Bedürfnisse der Gegenwart auf eine Weise, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse gleichermaßen befriedigen können.

Wieso ist Nachhaltigkeit so wichtig?

Insbesondere zwei Entwicklungen zwingen uns zum Wandel: die Klimaerwärmung und das globale Bevölkerungswachstum. Die 650-seitige Studie "Review on the Economics of Climate Change" von 2006 vom ehemaligen Weltbank-Chefökonom Nicholas Stern konstatiert: „Der Klimawandel ist das größte und weitestreichende Marktversagen der Weltgeschichte.“ Die wirtschaftlichen Folgen tragen wir schon heute:

Global wird jährlich rund ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts (ca. 270 Milliarden Euro) ausgegeben, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Gleichzeitig benötigen wir dringend eine gerechtere Verteilung von Wachstum und Wohlstand zwischen Nord und Süd, zwischen Verursacher- und Betroffenenländern: 20 Prozent der Weltbevölkerung verursachen einen Großteil der globalen Umweltschäden, deren Folgen die verbleibenden 80 Prozent unverschuldet mittragen müssen. Ist das fair?

zusammen klettern

Nachhaltigkeit als Antrieb

Wir begreifen die oben beschriebene globale gesellschaftliche Herausforderung als Chance: Das Prinzip der Nachhaltigkeit in wirtschaftliche Prozesse zu integrieren sehen wir als Chance für Innovation und Unternehmertum, aus der sich zahlreiche neue unternehmerische Potenziale ergeben. Beispielsweise eröffnet dies die Gelegenheit, effiziente neue Technologien, Prozesse und Verfahrenstechniken zu entwickeln und erfolgreich zu nutzen.